
„Ich will verstehen.“
Gehorsam
Gehorsam hat ausgedient. Wie Hörigkeit, die Schwester der Gehorsamkeit. Nicht falsch verstehen: zuhören und hinhören - das sind die Gebote der Stunde. Genau wie hinsehen. Unsere Wahrnehmung sollten wir schärfen und trainieren. Es gibt Vieles, das unsere ganze Aufmerksamkeit erfordert.
Guthaben
Woran denkt man bei diesem Wort zuerst: An Geld. Hat man ein Guthaben, so die Ausgangslage, zeigt der Kontostand kein Minus an, der Bankautomat spukt vermutlich Geld aus, wenn man auf dessen Tastatur die entsprechenden Knöpfchen drückt. Oder man kann entspannt die Summe der Alltagseinkäufe mit Karte begleichen, über die der Supermarkt dann das nötige Kleingeld abbucht.
Das ist praktisch und unter den geschilderten Umständen auch problemlos.
Gleichgültigkeit
Einfach mal Fünfe gerade sein lassen. Bloß nicht aufregen. Immer die Ruhe bewahren. Gut gegangen ist es doch schon immer.
Gelassenheit hat viele Ausdrucksweisen. Doch nicht immer ist klar, ob in der ein oder anderen Aussage nicht schon ein Stück Gleichgültigkeit steckt. Wo verläuft die schmale Trennlinie zwischen diesen beiden Haltungen?
Gesellschaft
Der Titel ist irreführend. Es gibt Gesellschaft nicht in der Einzahl. Die Welt besteht aus Gesellschaften, und auch die unterteilen sich wiederum in noch kleinere. Wir kennen z.B. die feine, die ehrenwerte, die gespaltene, die moderne, die digitale, die multikulturelle und noch unzählige andere Versionen dieses Phänomens.
Je nach Kontext kann man Gesellschaft also völlig anders auffassen.
Und nun?
Gelassenheit
Wie kann man in Zeiten wie diesen gelassen sein? Jede Menge Verwerfungen. Ein verworrenes Bündel von Fragen. Entscheidungen, die kaum etwas klären, Verhaltensweisen, die erschrecken können.Ja, es gibt auch kluge Impulse, kreative Maßnahmen, engagierte Aktivitäten. Doch selbst die stehen oft unter dem Eindruck einer um sich greifenden Irritation.
Gelassenheit scheint da irgendwie fehl am Platz.
Gefühle
Wenn es um Gefühle geht, verdreht manch einer schnell die Augen. Da geraten süßliche Hollywood-Szenen vor das innere Auge, sieht man rosarote Welten in Bilderbüchern oder es erklingen schmachtende Songs aus der Schlagerecke. Ernstzunehmen ist das alles nicht.
Geltung
Früher, als solche erzieherischen Hinweise noch allgegenwärtig waren und für Ordnung sorgten, gab es auch diesen Spruch, den sich meist Mädchen anhören mussten: „Willst Du was gelten, mach‘ Dich selten.“Übertragen war damit gemeint, das Kind solle sich nicht vordrängen, anderen nicht die Show stehlen, schön bescheiden bleiben. Am besten ganz unauffällig sein.
Gepflogenheit
Kürzlich war dieses Wort in einem redaktionellen Beitrag zu lesen. Es würde mit einer Gepflogenheit gebrochen, die traditionell gültig gewesen sei, um Respekt zu zollen und ein Zeichen der Wertschätzung zu geben.
Gepflogenheit, Tradition - alles also ganz schon alt, wohl nicht mehr zeitgemäß. Kann man also lassen.
Geist
Wirft man diesen Begriff in die Runde, wird es interessant, welche Assoziationen kommen. Es hängt von der Runde ab. Vom Geist in der Art eines Schlossgespenstes über den Geist des Weines oder den Heiligen Geist bis hin zur Geistesgröße und zum Freigeist ist das Spektrum weit.
Und um dies gleich vorweg zu nehmen: Hier geht es nicht um eine Schreck-Figur. Und auch nicht um Übersinnliches.
Geduld
Dieses Wort scheint ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein. Erst recht ein anderes Wort, das Ähnliches meint: Langmut.
Beides sind Begriffe, die schon lautmalerisch nichts haben von Hektik, Eile oder gar Action.