Gelassenheit

stux_dwarf-1272724_1280.jpg

Wie kann man in Zeiten wie diesen gelassen sein? Jede Menge Verwerfungen. Ein verworrenes Bündel von Fragen. Entscheidungen, die kaum etwas klären, Verhaltensweisen, die erschrecken können.
Ja, es gibt auch kluge Impulse, kreative Maßnahmen, engagierte Menschen. Doch selbst die stehen oft unter dem Eindruck einer um sich greifenden Irritation. 
Gelassenheit scheint da irgendwie fehl am Platz.

Doch gleichzeitig mit dieser frustrierenden Einschätzung kommt das Gefühl auf, dass Aufgeregtheit, nervöses Aufschreien und andere Formen der inneren Unruhe auch nicht dazu führen, dass es besser wird.
Stattdessen lähmt ein solcher Zustand.

Zeit also, Ideen zu finden, wie man sich in dieser Welt zurecht findet. Und da kommen wir wieder zum Ansatz Gelassenheit.
Wenn man den nicht missversteht als den Aufruf, sich hängen zu lassen, sich auf nichts mehr einzulassen und allen Mut fahren zu lassen, sondern stattdessen loszulassen und sich unbeschwert und in Ruhe Gedanken und dann einen Plan zu machen, dann könnte das was werden.

Nein. Damit ist nicht die routinierte und zu oft überhebliche Gelassenheit beispielsweise im Politikbetrieb gemeint, nicht die Elefantenrunden, die nach dem ewig selben Schema ablaufen und zu keinem Erkenntnisgewinn führen.

Mit der Gelassenheit, um die es hier geht, tritt man einen Schritt zurück, schaut sich die Herausforderung mit sachlicher Distanz an und versucht, einen Weg zu identifizieren, auf dem man zu einem Ziel kommt. Wichtig dabei: ein gerader Rücken, beide Füsse auf dem Boden und den Kopf oben halten.
Entspanntes Arme-Schlenkern ist möglich. Ab und zu mal den Kopf wenden, um zu prüfen, ob nicht was übersehen wurde, ist auch ratsam.
Aber ansonsten - kein Rumgewurstel, erst recht kein lautes Gezetere.

Der Bonmot „in der Ruhe liegt die Kraft“ wird stattdessen zu einem Mantra, das auf der einen Seite innehalten lässt und gleichzeitig die Stärke gibt, dem Irrsinn etwas entgegenzusetzen.

Von Ideenreichtum, von Kreativität war schon die Rede. Intelligente Experimente, guter Austausch mit anderen, anregende Lektüre sowie der Wille, zu lernen und offen zu bleiben, tragen ebenso viel dazu bei, Frust und Verärgerung zu kanalisieren und negative Energie in zukunftsgerichtete Maßnahmen zu drehen.

Dann kommt auch etwas dabei raus, das sich sehen lassen und dem man gelassen entgegengehen kann.

Zurück
Zurück

Normalität

Weiter
Weiter

Erhabenheit