Laune
Dieses Angebot gibt es in gut oder schlecht. Dazwischen findet sich selten etwas - mittelprächtig ist die euphemistische Variante von schlecht drauf. Und weil die gute Laune schon seit einer ganzen Weile ein so vernachlässigtes Dasein fristet, soll der hier und heute mal ein Denkmal gesetzt werden.
Es gibt Vieles auf dieser Welt, das einem die Laune verhageln kann. In den Nachrichten und auf den Straßen macht sich miese Stimmung zu breit. Und sie ist zu laut. Das hinterlässt Spuren, die man einer ganzen Menge Menschen auch ansieht. Das Gesicht der Übellaunigkeit ist weit verbreitet. Dabei ist ein solches Gesicht nie schön anzusehen. Schon der gern zitierte Volksmund sagt: „Viel schöner bist Du, wenn Du lachst, als wenn Du eine Schnute machst.“ Das klingt vielleicht ein wenig sehr nach einem verkorksten Kinderreim. Aber irgendwie ist was dran. Gesichter mit Verärgerung, mit Frust oder gar Aggression sind nicht die, die wir als attraktiv empfinden. Denen wendet man sich nicht gerne zu.
Es kann nun nicht jedes Ärgernis oder jede schlechte Nachricht mit einem breiten Grinsen in Luft aufgelöst werden; nicht jede schlechte Wendung, nicht alles, das Grund gibt zu Missmut oder Enttäuschung, kann man einfach gutlaunig verschwinden lassen.
Persönlich belastende Situationen, Schicksalsschläge, Ängste, Anfeindungen – das ganze Repertoire an Schrecklichkeiten, die das menschliche Leben bereithält – die können sehr belastend auf uns einwirken. Und diese Umstände sind dann auch nicht zu relativieren. Sie quälen. Dann mit „Hab‘ doch einfach gute Laune.“ zu kommen, wäre zynisch.
Diejenigen jedoch, die das Glück und die Möglichkeit haben, dem Guten in dieser Welt mehr Raum einzuräumen als dem Schlechten, die sollten wir doch bestärken darin, diesen Raum größer werden zu lassen. Damit sich möglichst Viele darin versammeln können.
Im Alltag gibt es viel Mist. Aber eben auch viel Erfreuliches. Wenn wir den kleinen Dingen unserer Umgebung, die froh, die stolz, die glücklich machen können, mehr Aufmerksamkeit geben, dann hätten wir doch eine Menge gewonnen. Und könnten Einiges damit gestalten.
Denn nicht nur Gesichter sind schöner, wenn sie gute Laune ausstrahlen, auch Dinge werden besser, wenn sie mit einer hoffnungsfrohen Laune angegangen werden. So lässt sich etwas bewegen.
Und wem würde das keinen großen Spaß machen?!