Lamento

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Dieser Beitrag sollte eigentlich „Lichtblick“ heißen. Aber irgendwie geriet der Text ins Stocken. Ob es am Herbst und dem weniger werdenden Tageslicht liegt, an den Themen um uns herum, die gerade so selten wirklich Erhellendes vermitteln oder einfach an der defekten Energiesparlampe – es fehlt verbreitet das Leuchten.

Also lamentieren wir mal.

Die Politik, die Wirtschaft, die Bosse, die Arbeit, die Kinderbetreuung, die Fahrradstraße, das Essen, die Gesundheit, der Urlaub, der Stau, die Verspätungen, die Demo, der Müll, das Geld, die Regeln, die Qualität, die Öffnungszeiten, der Nachbar, das System, der Staat, die Unhöflichkeit, das Stadionverbot, die Preise, der Streik, das WLAN, die Medien, die Undankbarkeit, geht immer: das Wetter……

Von Corona wollen wir gar nicht reden.

Zusammenfassend kann man klagen über: die ganze Welt. Und wo wir schon mal dabei sind: die Zukunft.

Alles schlecht. Alles falsch. Alles unsinnig, unwahr und irrelevant.

So könnte es hier ewig weitergehen. Das ist tatsächlich eine ziemlich einfache Art, ein Textfeld zu füllen. 

Es gibt noch andere Worte, mit denen man Lamento weniger vornehm benennen könnte: Gejammer, Klagen oder Wehklagen, Gezeter. 

Da hat man gleich schon eine Figur vor Augen, die sich entsprechend äußert. In Mimik, in Gestik, in Lauten.

Doch genau an der Stelle beginnt es dann auch zu nerven. Das alles macht doch keinen Spaß. Das macht nicht glücklich, bringt keine kreative Energie hervor, löst kein Problem.

Das alles führt kein Stück weiter. 

In seinem Song „So oder so“ heißt es bei Bosse:

„Lamentier nicht, sagt der Vater zu dem Emo-Mädchen.
Unser Herz hängt oft an Dingen, die schrecklich wehtun und nur austeilen.
Oder eben so für immer bleiben,
weil sie gut tun, passen und heilen.” 

Schön gesungen.

Hängen wir also unser Herz doch an die Dinge, die passen und heilen. Die sind dann auch gut geeignet, Lichtblicke zu setzen. 

Mit dieser erhellenden Aussicht richtet dieser Beitrag den lichten Blick dann doch zuversichtlich und Lamento-frei nach vorne. 

Schauen wir, was es da zu entdecken gibt.

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