Konsequenz
Schon wieder ein so hartes Wort. Mit K und Q und Z. Charmant klingt anders.
Auch hier hat man also wieder einen Begriff, der schon lautmalerisch etwas ausdrückt, was es konsequent beinhaltet. Es handelt sich um eine harte Angelegenheit.
Konsequente Menschen haben es nicht leicht. Denn sie können nicht einfach drauflos leben, nicht einfach die Tage verstreichen lassen, nicht ständig nur den Moment genießen. Denn ihnen ist klar: ihr Tun oder Lassen hat Folgen.
Folgerichtig bedeutet dies, dass es zu beachten gilt, welche Entscheidung man trifft. Und das nicht nur für sich selber, sondern für andere gleich mit. Und für die Zukunft, die man zudem nur bedingt bis gar nicht kennt.
Konsequentes Handeln kann verschiedene Facetten haben. Manche sind sehr konsequent darin, jeden Tag exakt zur selben Uhrzeit aufzustehen. Andere lesen konsequent vor dem Schlafengehen noch 3 Seiten in einem Buch. Dazwischen kann man stets in der gleichen Weise zur Arbeit gehen oder konsequent zur selben Zeit zu Mittag essen.
Doch bei diesen Dingen handelt es sich eher um Routinen, die man sich zur Erleichterung von Entscheidungen angewöhnt hat.
Die Konsequenz, von der hier die Rede ist, bezieht sich wiederum auf die innere Einstellung. Sie beschreibt eine Art von Zuverlässigkeit, die man einhält und auf die andere vertrauen können.
Vertrauen und Konsequenz gehören ganz eng zusammen.
Jemand, der einer anderen Person etwas zusagt, jemand, der etwas in Aussicht stellt oder eine Aussage zu seinem beabsichtigten Handeln trifft, bleibt nur dann glaubwürdig, wenn in der Folge auch etwas geschieht, das dieser Ankündigung folgt. Passiert dies nicht oder entspricht das Ergebnis nicht dem, was man erwartet, worauf man vertraut hat, dann resultiert daraus im besten Fall eine kurzfristige Enttäuschung.
Bei Wiederholung oder in einem sehr bedeutenden Fall wiederum kann ein massiver Vertrauensverlust entstehen.
Es ist nicht immer einfach, auf ein „Ja“ bei nächster Gelegenheit kein „Nein“ folgen zu lassen, ein Projekt bis zum Ende durchzuhalten, nicht in erster Linie seine eigenen Befindlichkeiten zu sehen, sondern auch die anderer zu berücksichtigen, mit denen man auch morgen noch in Verbindung stehen möchte.
Denn nach jedem Tag kommt ein nächster. Da bietet es sich an, mal ein wenig vorauszuschauen.
In der Konsequenz dieser Mühe wird es für alle Beteiligten zum guten Schluss meist viel leichter. Weil ein verlässliches Umfeld Sicherheit gibt, weil man eben keinem Bären aufgesessen ist und weil in guten wie in schlechten Zeiten das Wort gilt.
Mit Konsequenz verhält es sich ähnlich wie mit einer Brücke. Besser sie hält.