Kultur

ConstanceKowalik_hand-447040_1280.jpg

Ein kurzes Wort. Aber ein großes. Was steckt nicht alles darin.

Vom Kult angefangen über das ganze Spektrum kultureller Errungenschaften und die kreativen Entwicklungen von Kulturschaffenden bis hin zur Vorstellung von Unternehmenskultur. Unter Kultur kann man sich Vieles vorstellen. Manchen allerdings fällt dazu nur wenig ein. 

Der Begriff schein klar zu sein und ist gleichzeitig nicht so recht be-greifbar.

Versuchen wir hier mal eine Annäherung.

Mit Kultur verbinden wir meist etwas, das über allem steht. Etwas, das alt ist, ehrwürdig, das Distanz hat oder herstellt. Egal ob es sich um den klassischen Kulturbetrieb mit Museen, Theatern, Oper und Orchester handelt oder um Wohn- und Tischkultur. Bei all dem stellt man sich vor, dass man manierlich, nach Regeln und immer ordentlich korrekt auftreten muss.

Anders wird es, wenn Subkultur ins Spiel kommt. Da wird es schon mal dunkler, etwas schmutziger, subversiv. Das drückt das Wort ja auch bereits aus: Es befindet sich unter dem Radar des angestammten Kulturverständnisses.

Ist es kulturell damit weniger wert, unwichtig oder nur zeitgeistig? Nicht von Dauer, nicht prägend?

Weit gefehlt. Auch das, was wir heute ehrfürchtig als höchsten Kulturgenuss preisen, was wir nahezu in den Sphären des Überirdischen verorten und was wir in Kulturpalästen preisen, war oft genug in seinen Ursprüngen etwas, das nicht nur nicht bewundert, sondern sogar abgelehnt wurde. Denn das, was in der Kultur entwickelt wird, hat immer etwas mit Veränderung zu tun. Mit Innovation. Und mit dem Bestreben, der Welt ungeahnte Impulse zu geben.

Ähnlich wie beim Stil, wo sich auch immer wieder Tendenzen, Versionen und Vereinbarungen ändern, verhält es sich bei dem, was die Kultur hervorbringt. Beides gehört in den Bereich gesellschaftlicher Verständigung und einer sozialen Entwicklung. Beides entsteht aus der Erkenntnis, dass es neue Antworten braucht, mit denen man der Welt begegnen kann.

Aus der vergangenen und der in der Gegenwart wirkenden Kultur – mit allen Hoch-, Sub- und Experimental-Versionen – können wir etwas ziehen. Wir können herausfinden, was Menschen weitergebracht hat, welche Auffassung es einmal gab und welche es heute gibt, wie man sich in der Welt zurechtfindet und was Menschen emotional bewegt. Kultur hat immer etwas mit Annäherung zu tun, nie mit einem Status Quo.

Erst wenn wir aus dem Verständnis für die von Menschen entwickelte Kultur gelernt haben, können wir unsere Kultur weiterentwickeln. Wir können Fehler korrigieren, wir können neuen Themen einen Rahmen geben, wir können Werte verankern. 

Und wir können etwas erreichen, was zu oft in einer sozial unruhigen Zeit verloren zu gehen scheint: Wir können berührt werden. Wenn das geschieht, sind wir bereit uns einzusetzen für das, was für uns als Menschen Wert hat.

Kein Algorithmus, kein Konsum, kein medialer Auftritt schafft die eine Welt, in der das Leben lohnenswert ist und unser Umfeld schöner wird.

Erst da, wo Zusammenhänge erkennbar werden und ein menschlich Ganzes entsteht, da also, wo Kultur ist und alles miteinander verbindet, da ergibt so Vieles einen Sinn.

Zurück
Zurück

Verantwortung

Weiter
Weiter

Dauer