Spiel

AndrewMartin_aitoff_stormtrooper-1343877_1280.jpg

Heute machen wie mal Kinderkram. Spielen. Erfreut sich zwar in Zeiten des viralen Eingesperrtseins auch bei Erwachsenen zunehmender Beliebtheit, ist aber doch eigentlich nichts Ernstes. Und ernst genommen werden wollen die Leute ja schon.

Doch befindet sich Spielen tatsächlich zwischen den Polen von Ernst und Spaß? Und damit in dem Gegenüber von entweder: das bringt was (ein) oder: das ist nur ergebnisloser Zeitvertreib? Schön, aber nicht notwendig?

Es wird schnell ersichtlich, dass diese Fragen eher rhetorischen Charakter haben. Nein. Nein. Und nein.

Erstens könnte man unter dem Aspekt „Ergebnis“ einwerfen, dass mit Gaming – die plötzlich sehr bedeutsam klingende Version von Spielen – mittlerweile jede Menge Geld zu verdienen ist. Und monetärer Erfolg wird ja bekanntlich gerne gleichgesetzt mit Relevanz. Die Gaming-Branche ist ein Milliarden-Geschäft. Es klingeln also nicht nur die Ohren derjenigen, die an Konsolen, an Smartphones oder ihren High-End-Rechnern daddeln und in die Welten von „Civilization“ oder „The Witcher“ eintauchen. Es klingeln auch die Kassen aller, die sich mittlerweile in diesem Geschäft tummeln.

Zweitens ist Spielen eine soziale Angelegenheit. Abgesehen von dem Verhalten der Nerds, die nach gängiger Vorstellung in dunklen Zimmern vor ihren Bildschirmen hocken, ist Spielen dazu angelegt, mit anderen – im Austausch, im Team – mit Strategie, mit Witz und Lernbereitschaft sowie mit Begeisterungsfähigkeit Figuren zu bewegen, Würfel kullern zu lassen, Karten zu ziehen und die eigenen Fertigkeiten an den Tag zu legen.

Kinder, die spielen, die über das Spiel soziales Verhalten, Inhalte und Tricks erlernen, haben damit ein gutes Rüstzeug, um sich auch im Leben gut und mit Vergnügen durchzuschlagen. 

Und damit sind wir beim eigentlichen Punkt: Spielen ist einer der besten Wege, um sich die Welt zu erschließen. Neben Büchern vielleicht. 

Wenn Spielen Spaß macht, dann wird das erreicht, was die ernsten Herangehensweisen oft nicht oder nur bedingt vermögen: Engagement, innovatives Denken, Teamfähigkeit, Strategie und Taktik. Das schafft kaum eine Schule, eine Ausbildung oder ein Studium so gut wie das Spiel.

Spielen ist also nicht einfach „nur“ Spaß. Es ist im besten Fall die Grundlage dafür, den Ernst des Lebens mit einer Fertigkeit anzugehen, die Neues hervorbringt, Ehrgeiz für die beste Idee weckt und Lernen als etwas begreift, das einem die Welt näher bringt. 

Und als wären das alles nicht schon Gründe genug für das Hohelied auf das Spiel – es gibt noch einen: Ja, spielen macht Spaß. Sich auf etwas einzulassen, das Überraschungen bereithält, das zum Lachen anstiftet und Menschen zusammenbringt, das ist einfach ein gutes Stück Leben. 

Na dann: Lasset die Spiele beginnen!

Zurück
Zurück

Diskussion

Weiter
Weiter

Bequemlichkeit