Macht

Ohje. Ein großes Wort.

Wer hat Macht? Wer bekommt sie? Wer ergreift sie sich? Gibt es die in gut und in böse? 

Erst einmal stehen also Fragen im Raum. Und irgendwie tut man sich schwer mit dem Begriff. 

Auf der einen Seite setzen manche Menschen - verbreitet Männer - alles daran, Macht zu erringen und auszuüben. Auf der anderen Seite versuchen mächtige Personen, ihre Macht zu kaschieren, zu vertuschen, sich also bodenständig oder sogar harmlos zu geben und aus dem Hinter- oder gar Untergrund zu agieren.

Macht hat eben immer auch ein „Geschmäckle“.

Fragen wir umgekehrt: Ist eine Welt ohne Macht vorstellbar? Brauchen wir Macht und Mächtige, um unser Leben zu strukturieren, um Gesellschaften funktionstüchtig zu machen bzw. zu halten? Wie sähe eine Welt aus ohne Mächte?

Durch die ganze Historie zieht sich Macht. Göttliche Macht, nationale Macht, die Macht Einzelner, politische Macht, wirtschaftliche Macht, technologische Macht, Finanzmacht, Wissensmacht und weitere Bereiche, in denen Macht eine zentrale Rolle spielt.

Immer geht es darum, wer an den Schalthebeln, an einer machtvollen Position steht und die Dinge bestimmt. Das geht schon im Kleinkindalter los: Wer setzt sich durch.

Nun eröffnet sich in einer Welt, in der sich gerade alles mehrfach zu drehen scheint, zunehmend die Frage, wer Macht eigentlich auf welche Weise erlangt hat und wie sie verteilt ist. Und hier stellt sich zunehmend heraus: da scheint es mächtig am Faktor Gerechtigkeit zu mangeln.

Die Macht der Durchsetzung, der Bestimmung von Regeln, der Entscheidung über Menschen, Gesellschaften, gar über Krieg und Frieden verteilt sich immer weniger gerecht und nach dem, was unter demokratischen Spielregeln sicher implementiert zu sein schien. Stattdessen konzentriert sie sich auf einige zentrale Figuren, auf Männer, die sich zunehmend skrupellos verhalten und alles aus dem Weg räumen, was solch autoritär-autokratischer Übernahme einmal in den Weg gestellt wurde. Damit sollte genau derartig anmaßende, übergriffige, menschenverachtende Macht vermieden werden.

Doch offenbar haben wir diese Rechnung ohne die Berücksichtigung eines Machtstrebens gemacht, das eine Zeitlang eingehegt zu sein schien und sich nun umso lauter und in aggressiver Weise Bahn bricht.

Damit wird Macht zu einem Faktor, der Angst macht, einschüchtert und verbreitet in den Rückzug drängt.

Und damit wiederum entsteht eine neue Frage: Wie erreichen Menschen, wie gewinnen Gesellschaften eine Form von Macht, die machtvoll genug ist, um sich gegen einige wenige Machthaber durchzusetzen? Die menschliche Interessen nach dem Prinzip eines sozial lebenswerten Miteinanders vertritt und demokratische Werte hochhält?

Dies zu beantworten, ist eine der Herausfoderungen einer Zukunft, die noch nicht Geschichte geschrieben hat. Und für die sich Menschen finden sollten, um ihre vielfältigen machtvollen Möglichkeiten zu bündeln und die Welt zu einem guten Ort zu gestalten. 

Macht sollten wir nicht abgeben, sondern uns nehmen, um damit das zu entwickeln, was uns glücklich macht.

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